Offener Brief

an die Geschäftsführung der AFK Geothermie,

die Bürgermeister und Gemeinderäte der Gemeinden 

Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim

 

Wir sind eine immer größer werdende Gruppe von AFK-Kunden, die sich vor Jahren aus Überzeugung und mit Begeisterung für unsere örtliche Geothermie entschieden hat und die heute tief enttäuscht, ja sehr verärgert über die Entwicklung der letzten zweieinhalb Jahre ist.

Wir dachten, durch die Nutzung  unseres heimischen Bodenschatzes wären wir weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern und damit auch von Versorgungs- und Preiskrisen. Dachten wir!

Wir dachten daher, die AFK-Garantie (!) von „langfristig stabilen Preisen“ (jahrelanger Slogan auf AFK-Homepage) ist nicht nur physikalisch plausibel, sondern auch ehrlich. Dachten wir!

Wir dachten, wenn wir uns mit unserer Wärmeversorgung einem Monopolisten ausliefern, macht das in diesem Falle nichts, denn es handelt sich bei der AFK schließlich nicht um einen profitorientierten Energiekonzern, sondern um ein kommunales Unternehmen „von Bürgern für Bürger“. Dachten wir!

 

Wegen der genannten Vorteile waren wir gerne bereit, für unsere klimafreundliche Geowärme auch einen etwas höheren Preis zu zahlen, als z.B. für eine Gasheizung. Letztlich entfallen ja auch Heizungswartungs- und Kaminkehrerkosten. 

 

Leider mußten wir nach Ausbruch des Ukrainekrieges und der darauffolgenden Energiekrise feststellen, dass Sie unsere Wärmepreise (AP + CO2-Preis) innerhalb von 15 Monaten (9/2022 – 1/2024) um 119% erhöht haben. Die Preissenkung zum 01.01.2025 um 9 %  und der angebotene Rabatt von 0,006 €/kWh stehen in keinem angemessenen Verhältnis zur Gesamtsituation und wirken daher wenig überzeugend.

Auch der Grundpreis ist seit September 2022 um 23 % gestiegen. Inzwischen liegt er bei knapp 700 € pro Jahr! (Kaminkehrer und jährliche Heizungswartung wären deutlich günstiger).

Die AFK ist damit seit Jahren die teuerste Geothermie-Gesellschaft in Deutschland mit einem Tiefengeothermie-Anteil von über 50 %. Und sie ist doppelt so teuer wie Heizen mit Gas.  

In den letzten zwei Jahren haben sich viele von uns schriftlich an die AFK gewandt und und um Erklärungen und Hintergrundinformationen gebeten. Unsere Anfragen wurden teils ausweichend, teils ablehnend,  teils gar nicht beantwortet. Ein Dialog mit den Kunden wurde nicht gesucht, sondern abgeblockt.

Dies hat uns veranlasst, uns zusammenzuschließen und die Gemeinderäte aller Fraktionen in den 3 Gemeinden in ihrer Eigenschaft als Gesellschafter der AFK über unsere Kritik an der Intransparenz und der aus unserer Sicht unangemessenen Preisbildung der AFK zu informieren. Ein Antrag der SPD, der von den Gemeinderäten aller 3 Gemeinden einstimmig angenommen wurde (https://spd-kirchheim-heimstetten.de/news/neues-aus-dem-gemeinderat-in-der-sache-geothermie/) greift unsere Punkte auf. Leider verläuft auch die Bearbeitung dieses Antrages intransparent und nach unserer Kenntnis sehr schleppend.

 

Vor diesem Hintergrund bitten wir nun auf diesem Weg um Beantwortung unserer dringenden Fragen:

  1. Uns ist bewusst, dass sich die Randbedingungen an jedem Standort unterscheiden und dass keine Geothermiegesellschaft der anderen gleicht;. Aber sind die hohen AFK-Preise wirklich durch die hohen Kosten bedingt und berechtigt? 

    Oder ist es ehrlicherweise nicht so, dass der Arbeitspreis aus der derzeit verwendeten Preisgleitformel resultiert, die zu 100% die Preisentwicklung, v.a. fossiler Energien berücksichtigt?

    An dieser Stelle sei daraufhingewiesen, dass Ihre gerne verbreitete Argumentation, die Gaspreise seien nach Ausbruch des Ukrainekrieges um das Vier- bis Sechsfache gestiegen, der AFK-Preis dank der „dämpfenden“ Wirkung der Preisgleitformel aber nur um das Doppelte, verschweigt, dass es sich bei den Gaspreisspitzen um kurzfistige Spitzen (Wochen) handelte, während wir AFK-Kunden die doppelten Preise jetzt schon zwei Jahre zu bezahlen haben.

     
  2. Spiegelt das Kostenelement in Ihrer Preisgleitformel tatsächlich die Kostenentwicklung des zur Wärmeerzeugung und -bereitstellung verwendeten Brennstoffes wider (AVBFernwärmeV)? Warum ist im AFK-Kostenelement der kostenstabile Hauptenergieträger „Erdwärme“ nicht berücksichtigt?   (Anmerkung: bei den meisten anderen Geothermieanbietern unterliegen 5-55% des Arbeitspreises keiner Gleitung, sondern bleiben, wie die Erdwärme auch, preislich konstant. Dies führt bei allen anderen zwangsläufig zu deutlich gedämpfteren Preissteigerungen.)

     
  3. Da sich unser Arbeitspreis, wie beschrieben, aus der Preisentwicklung vor allem fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Strom zu 40% fossil, Fernwärme zu 80 % fossil) errechnet und deren Preise zu einem großen Teil auch CO2-Preis getrieben sind, zahlen wir AFK-Kunden bereits über den Arbeitspreis einen unangemessen hohen CO2-Preis. Die AFK-Aufwendungen für CO2-Zertifikate werden damit locker über den entsprechend hohen Arbeitspreis abgedeckt.

    Warum müssen wir für unsere AFK-Wärme zusätzlich noch einen extra CO2-Preis von 0,685 Ct/kWh netto zahlen, der fast so hoch ist wie der Preis, den Gaskunden zu zahlen haben (1,00 Ct/kWh, netto)?     Wir dachten, dass ca.74% unserer Wärme CO2-frei sind.

     
  4. Warum betreibt die AFK so eine Geheimnistuerei um ihre Geschäftszahlen? 

    Warum dürfen interessierte Bürger und Kunden ihre Gewinn- und Verlustrechnung nicht einsehen?

    Warum hat die AFK ihre Bilanz für das GJ 2022  im Nov. 2024 geändert und den Jahresüberschuss von 320 T€ auf 542 T€ hochgesetzt?

    Der jetzt erst veröffentlichte Jahresüberschuss 2023 hat sich dann auf 1,1 Mio.€ verdoppelt;  bzw. gegenüber 2021 sogar verdreifacht! Wie hoch wird der Überschuss 2024 sein, wenn die drastische Preiserhöhung vom Oktober 2023 ihre volle Wirkung entfaltet hat? Veröffentlichen Sie diesen Wert auch erst wieder im Mai 2026?

    Halten Sie vor dem Hintergrund dieser hohen Gewinnsteigerungen Ihre Preis- und Rabattgestaltung noch für verantwortungsvoll und angemessen?

     
  5. Müssen wir Bestandskunden für den Ausbau der AFK (2. Dublette, Netz-erweiterung) bezahlen?
     

Wir wünschen uns, dass die AFK-Geothermie wieder ein verlässlicher, marktfähiger und bürgernaher Pfeiler unserer kommunalen Wärmeversorgung im Sinne einer umweltbewussten und ressourcenschonenden Stategie wird!  Dazu ist zwingend erforderlich, dass ein konkurrenzfähiger Preis für Wärme angeboten wird. Sollte das nicht zeitnah erfolgen, droht der AFK, dass neue Interessenten sich wegen der hohen Kosten nicht anschließen lassen. Es gibt bereits AFK-Kunden, die sich nach 10 Jahren Vertragsbindung nach Alternativen umschauen, wie z.B. Wärmepumpen. Das kann nicht im Interesse der AFK sein.

Im Mai 2025      Bürgerinitiative - AFK   FüR FAIRE PREISE

Bernd und Rita Altmann, Christoph Ascherl, Wilfried Bach, Christina Binsmaier, Erich Braun, Thomas Braun, Robert Buchbauer, Karl Ehrnsperger, Andreas Engeler, Hubert Ertl, Andreas Faul, Hansjoerg Federer, Wolfgang und Elisabeth Fischbacher, Maria Geml, Susan Gentz, Frank und Stefanie Graeve, Norbert Hartmann, Mathilde Hauser-La Spina, Martina Helbig-Sarajlic, Ludwig Hollenrieder, Thomas Jetzfellner, Pancrazio A. La Spina, Ute Lederer, Jens-Peter Lorentzen, Wolfgang Lüers, Gisela Mantzel, Heinrich Mermi, Susanne Modersohn, Eberhard Neumaier, Florian Nimz, Hermann Papist, Gerhard Poschenrieder, Maximilian und Julia Potthoff, Petra Putz, Michael Rauscher, Volker Reichenbach, Evi Reischl Schulz, Johann Wolfgang und Susanne Robl, Claudia Schieborowsky, Hans Schubert, Rainer Schulz, Rainer Spielberg, Jeanette Spratter, Iris Stahl, Siegfried Ströl, Timmo Sturm, Daniel und Katrin Thomas, Günter und Dagmar Wieching

***Fakten***Fakten***Fakten***

AFK-Geothermie Gewinn 2023 

1.110.761,51€!

Wir lassen die Bilanz aktuell analysieren und werden unsere Erkenntnisse hier veröffentlichen!

AFK-Geothermie hat die Preise für Wärmeverbrauch (Arbeitspreis incl. CO2-Preis)  nach Ausbruch des Ukrainekrieges innerhalb von 15 Monaten um 119% erhöht.

Die jüngste Preissenkung um 9% ist lächerlich.

Damit sind die Preise immer noch doppelt so hoch wie 2022.

Dazu kommt die Steigerung des Grundpreises um 23% auf inzwischen 696€ im Jahr.

AFK-Geothermie ist damit seit Jahren der mit Abstand teuerste Geothermie-Wärmelieferant Deutschlands (Geothermie-Anteil > 50%) [siehe u.a. www.waermepreise.info].

AFK-Geothermie koppelt ihren Wärmepreis zu 100% an die Preisentwicklung v.a. fossiler Energieträger. Die tatsächliche Kostenstruktur – der sehr große Anteil der kostenkonstanten Erdwärme – wird nicht berücksichtigt.

Die meisten der Indizes in der Preisgleitformel der AFK-Geothermie enthalten auch den CO2-Preis und treiben unseren Arbeitspreis damit zusätzlich hoch. Dennoch erhebt die AFK einen extra CO2-Preis, annähernd so hoch wie ihn Gaskunden zu zahlen haben.

BI-AFK

Gemeinsam für FAIRE Preise!
Die Bürgerinitiative AFK ist interkommunal organisiert. 

Wir sind von der Nutzung regenerativer Energien überzeugt. Jedoch muss die Nutzung zu konkurrenzfähigen, marktgängingen Preisen angeboten weden! 

Überhöhte Preise, deutlich über den Kosten fossiler Energiequellen könnten ein Scheitern von AFK bedeuten!

AFK-Geothermie hat die Preise innerhalb der jüngeren Vergangenheit um mehr als 100% erhöht!

Unsere Ziele und unsere Forderungen

AFK-Geothermie soll ein verlässlicher, marktfähiger und bürgernaher Pfeiler einer kommunalen Wärmeversorgung im Sinne einer umweltbewußten und ressourceschonenden Strategie sein. Dazu ist es zwingend erforderlich, dass ein marktgängiger, konkurrenzfähiger Preis für Wärme angeboten werden kann!

Politik

Die Gemeinden als Gesellschafter, vertreten durch die 1. Bürgermeister, müssen ein klares Ziel für AFK-Geothermie formulieren: kommunal, marktfähig, umweltfreundlich, bürgernah!

Und es muss zielorientiert, kraftvoll und konsequent an der Umsetzung gearbeitet werden.

AFK-Geothermie

AFK-Geothermie soll fair, zeitnah und sachgerecht mit ihren Kunden kommunizieren. 

Die Preisgleitformel ist anzupassen, die enthaltenen Webfehler sind zu korrigieren!

Faire Preise müssen ein ehrliches Ziel sein!

Schluß mit Monopolistengehabe und Willkür!

 

Fragen***Fragen***Fragen

  1. Sind die Gremien adäqat besetzt?
  2. Bezahlen die aktuellen Kunden und die anstehenden Neukunden den Ausbau des Netzes? Nach dem Motto: "Der Erste zahlt den Bus, die nachfolgenden die Fahrkarte".
  3. Ist AFK-Geothermie solide und zukunftsorientiert aufgestellt?
  4. Ist der politische Wille für einen wirtschaftlichen Ausbau der AFK-Geothermie bei "passenden" Preisen ausreichend ausgeprägt?
  5. Agieren die "richtigen" Personen?
  6. Warum werden die Bürger nicht einbezogen?
  7. Warum gibt es keine Transparenz hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation der AFK-Geothermie?

AFK-Geothermie in den Medien

Spannende Links zum Thema AFK-Geothermie in den Medien weiter unten!

 

 

Kritik!

  • Warum Geothermie, wenn fossile Energie deutlich günstiger ist?
  • AFK-Geothermie agiert unfair und nutzt die Monopolstellung aus!
  • Vertritt die Politik die Interessen der Bürger?
  • Oftmals haben Nutzer keine Chance den Energieträger zu wählen! Zwangsversorgung!

Faire Preise?

Vergleich Kosten bei 27 MWh Verbrauch pro Jahr (03/2025)

Geothermie 

  • AFK 4.577 €
  • Unterföhring 3.232 €
  • Poing  3.410 €
  • Garching 3.424 €

 

Gas

  • Süwag 2.723 €
  • SWM 3.402 €

Kunden zahlen Monat für Monat überhöhte Preise. Und das bei ihrem kommunalen Anbieter!

*** we like *** Links *** Links *** we like ***

Nachfolgend haben wir einige interessante Links aufgeführt! Wir werden diese anlassbezogen aktualisieren! Also ab und zu mal nachlesen.

SWM (Stadt/Ufg/Süd) Geothemieanteil 34%

EWG Garching netto 2303,90/brutto 2741,64

Poing netto 2073,15/brutto 2467,05

AFK- mit CO2-Preis netto 3101,47/brutto 3690,70

Preisvergleich fossil/regenerativ siehe Kasten

... zur Behauptung, wir seien nicht gesprächsbereit!

... zudem gab es Gespräche mit Mitgliedern unserer BI

Von: Volker Reichenbach <iak.afk2024@gmail.com
Gesendet: Mittwoch, 11. Dezember 2024 16:42
An: Martina Serdjuk <ms@afk-geothermie.de>
Cc: Michaela Harlander <michaela@harlan.de>; aktas@freenat.de; Christian Wilhelm <christian.wilhelm@spd-feldkirchen.de>; rolf.dettweiler@csu-aschheim.de
Betreff: Re: Einladung Mitglieder Bürgerinitiative

 

Sehr geehrte Frau Dr. Serdjuk-Mayer, 
vielen Dank für ihr E-Mail und ihr Einlassungen. Wir halten nichts von einer E-Mail-Schlacht. Wir haben unsere Punkte gemacht und diese kommuniziert. Damit liegt der Ball nun bei den Gemeinderäten und wir wollen unverändert abwarten, wie die Beratungen dort ausgehen.
Eines unserer wesentlichen Ziele ist es, einen starken, verlässlichen und preisstabilen Partner zu haben, der die Bürger der drei Gemeinden zu konkurrenzfähigen Preisen mit (Geo)Wärme versorgt. Seien Sie sicher, dass wir keine Eskalation wollen und dass wir eine Lösung im Konsens anstreben. Dazu braucht es zunächst nach unserer Auffassung die Bewertungen und Aussagen der Gemeinderäte. 
Unverändert sind wir zu gegebener Zeit gesprächsbereit und offen für konstruktive Vorschläge.
Freundliche Grüße für iAK AFK
Volker Reichenbach

Text aus der SZ vom 16.03.2025

Autor: Anna-Maria Salmen

Erdwärme:Saubere Energie zu einem hohen Preis

16. März 2025, 15:48 Uhr

Lesezeit: 3 Min.

 

Manche Kunden der AFK Geothermie GmbH würden wohl gerne wieder raus aus ihren Wärmeverträgen - denn die Preise haben sich in den letzten Jahren verdoppelt. (Foto: Claus Schunk)

Geothermie gilt als umweltfreundliche, nachhaltige und vor allem regionale Alternative zu fossilen Brennstoffen. Doch in Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim müssen Abnehmer des kommunalen Versorgers feststellen, dass sie für ihre Fernwärme viel mehr bezahlen als etwa Haushalte, die Erdgas beziehen.

 

Von Anna-Maria Salmen, Kirchheim, Aschheim

 

Es ist schon einige Zeit her, da hat Wolfgang Fischbacher die Kosten für seinen Fernwärmeanschluss mit dem Gasvertrag seines Sohnes verglichen. Für einen Jahresverbrauch von 17 000 Kilowattstunden zahlt letzterer 1467 Euro. Bei der AFK Geothermie GmbH, einer kommunalen Tochtergesellschaft der Gemeinden AschheimFeldkirchen und Kirchheim, hätte man bis Ende 2024 für den gleichen Verbrauch 3506 Euro bezahlt, hat Fischbacher ausgerechnet – und das, obwohl Erdwärme als umweltfreundliche, nachhaltige und vor allem regionale Energiequelle gilt.

Zwar hat das Kommunalunternehmen, das die drei Gemeinden im Münchner Osten mit Fernwärme aus heißem Tiefenwasser versorgt, seine Preise zum Jahreswechsel leicht gesenkt; viel macht das aber nicht aus, wie Volker Reichenbach, ein anderer Kunde der AFK, sagt. „Das ist eine Feigenblattaktion.“ Seit Anfang des Jahres sei der Wärmepreis um neun Prozent günstiger, aber immer noch um 99 Prozent teurer als im September 2022. Reichenbachs Fazit: „Die AFK ist im aktuellen Setting gescheitert.“

 

 

Reichenbach und Fischbacher haben sich gemeinsam mit weiteren Geothermie-Kunden aus Aschheim und Kirchheim im Laufe der vergangenen Monate zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen. Ausschlaggebend waren die extremen Preiserhöhungen, mit denen das Geothermie-Unternehmen seit Frühjahr 2024 Unmut auslöst. Innerhalb von 15 Monaten seien die verbrauchsabhängigen Kosten um 119 Prozent gestiegen, sagt Reichenbach. Zusätzlich sei der Grundpreis im gleichen Zeitraum um 23 Prozent auf inzwischen fast 700 Euro pro Jahr erhöht worden.

AFK-Geschäftsführerin Martina Serdjuk begründet die Entwicklung damit, dass der Geothermie-Preis an Indexwerte für Erdgas, Strom, Heizöl und Fernwärme gekoppelt sei. Steigerungen bei diesen fossilen Energieträgern wirken sich demnach auch auf die AFK aus. Den Ärger ihrer Kunden kann Serdjuk nur bedingt verstehen: „Ein derartiger Preisanstieg ist nicht schön, aber wir müssen auch in die Realität zurückkehren. Was haben denn Gaskunden erlebt?“ Zu Hochzeiten der Energiekrise hätten diese bis zu sechsmal mehr zahlen müssen als zuvor. Den Entwicklungen auf dem Energiemarkt hinke man hinterher. Das bedeute aber auch, dass das Sinken der Gaspreise erst verzögert in den Preisen der AFK berücksichtigt werde.

 

Haben sich zusammengeschlossen: die AFK-Kunden Volker Reichenbach, Wolfgang Fischbacher, Siegfried Ströl, Suasan Gentz und Bernd Altmann (von links). (Foto: Claus Schunk)

Für Reichenbach und seine Mitstreiter ist das kein Trost. Sie halten die Preisberechnung der AFK für paradox und haben herausgefunden, dass ihr Geothermie-Arbeitspreis durch die indexbasierte Berechnung zu mehr als 80 Prozent von den aktuellen Kosten für fossile Energie beeinflusst werde. „Das entspricht nicht den Realitäten“, so Reichenbach. Die Geothermie an sich sei schließlich eine stabile Quelle und müsse unabhängig sein von Gas und Öl. Auch das Bundeskartellamt habe das Problem bereits im Blick: Es prüfe die Preisklauseln anderer Wärmeversorger darauf, ob sie die tatsächliche Entwicklung der Kosten angemessen abbilden.

Nach Ansicht von Reichenbach sind die aktuellen Preise der AFK nicht marktfähig. So sei ein Geothermie-Anschluss deutlich teurer als ein Gasvertrag. Nachdem die Preise für fossile Energieträger aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zwischenzeitig stark gestiegen waren, sinken sie mittlerweile wieder deutlich – anders als die Preise der AFK Geothermie. Aber auch innerhalb des Erdwärme-Marktes hat der Arbeitskreis enorme Unterschiede festgestellt. „Die AFK ist das teuerste Geothermie-Unternehmen in Deutschland“, sagt der Kirchheimer Wolfgang Fischbacher.

Die SPD-Fraktionen in den Gemeinderäten haben die Beschwerden aufgegriffen

Die Kunden stören sich zudem auch an der „Intransparenz“ der Kommunalgesellschaft. Wer selbst den konkreten Preis für seine Energieversorgung ausrechnen will, stoße daher schnell an Grenzen. Laut Fischbacher sind die Indexwerte, die in die Formel einfließen, veraltet oder nicht auffindbar. Ohne die korrekten Zahlen könne man den Preis aber nicht berechnen. Auch Geschäftsbilanzen würden nicht veröffentlicht, dabei wären diese Daten wichtig, um Preisentwicklungen nachvollziehen zu können. „Wir werden nicht einbezogen und mit Informationsbröckchen abgespeist“, sagt Reichenbach. Dabei werbe die AFK auf ihrer Internetseite damit, bürgernah zu sein. „Es ist extrem frustrierend.“

Dennoch wollen die Mitglieder des Arbeitskreises nicht aufgeben. „Wir wollen nicht nur meckern, sondern etwas beitragen“, sagt Reichenbach. Monatelang habe er mit seinen Mitstreitern zur Preisgestaltung der AFK recherchiert und die Informationen an die Kommunalpolitik weitergegeben. In der Folge haben die SPD-Fraktionen in allen drei Gemeinderäten Anträge eingereicht, damit die Preisformel überarbeitet wird. Reichenbach und seine Mitstreiter setzen sich außerdem für einen Bürgerrat aus fachkundigen Kunden ein, der die AFK unterstützt – damit diese „verlässlich, marktfähig und bürgernah“ werde.

„Wir sind an sich davon überzeugt, dass die Geothermie eine sinnvolle Lösung ist“, sagt Reichenbach. Sie sei ein Schatz in der Erde. „Aber dieser Schatz wird momentan in den Dreck gezogen“, fügt Fischbacher hinzu.

Die Rechercheergebnisse des Arbeitskreises finden sich unter www.bi-afk.de.

Kooperativ 
Lösungsorientiert

BI-AFK

Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim
Interkommunal

Unsere Ziele

Klare Bekenntnis der Politk zur Geothermie!

Transparenz!

Faire Preise, faire Kommunikation!

Beteiligung der Kunden!

Aäquate Besetzung der Gremien!

Unsere Aktionen

  • Wir bringen Bürger zusammen, um ihre Stimmen und Anliegen für eine faire Energiepolitik zu bündeln.
  • Wir tragen unsere Anliegen unseren gewählten Interessensvertretern in den Gemeinderäten vor.
  • Wir arbeiten mit den Medienvertretern zusammen, um unsere Anliegen öffentlich zu machen!

Wir agieren lösungsorientiert und kooperativ!

Anträge der Parteien in den Gemeinderäten AFK

SPD und CSU haben umfangreiche Anträge gestellt, die unsere Anliegen unterstützen.

Der SPD-Antrag wurde in Aschheim, Feldkirchen und KIrchheim einstimmig angenommen. Auch der CSU-Antrag wurde in Aschheim einstimmig angenommem. 

Bislang sind konkrete Ergebnisse jedoch ausgeblieben!

Faire Preisgestaltung

Die Preisfindung muss sachgerecht, transparent und fair erfolgen!

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